Institut für Gesundheitsforschung und Bildung (IGB)

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Pflegewissenschaft auf dem 34c3

 

 

Zum Jahresabschluss haben sich zwei Mitarbeiterinnen der Abteilung Pflegewissenschaft am Institut für Gesundheitsforschung und Bildung auf eine „große Bühne gewagt“. Am 28.12.2017 gaben Anne Koppenburger und Hanna Wüller auf dem 34. Chaos Communication Congress (34c3) einen Einblick in ihre aktuellen Forschungsperspektiven. Der vom Chaos Computer Club organisierte Kongress befasst sich mit den Themen IT-Security und Gesellschaftspolitik und hatte mit um den 15 000 so viele Besucher wie noch nie. Unter dem Titel "Think big or care for yourself" wurde zunächst auf theoretische Grundlagen der Perspektiven auf Technik in der Pflegewissenschaft verwiesen und anschließend ein Einblick in die Forschung des Projektes ARinFLEX gewährt.

In ihrem Vortrag sprachen die Gesundheitswissenschaftler_innen Hanna Wüller und Anne Koppenburger über die wahrgenommene Diskrepanz zwischen der Dominanz professionstheoretisch begründeter Kritik und der Ablehnung von unterschiedlichen technologischen Artefakten im Kontext der pflegerischen Versorgung einerseits. Im Kontrast dazu wurde andererseits die technologiefreundliche Forschungsförderungspolitik nationaler und europäischer Institutionen am Beispiel von Augmented Reality in der Pflege dargestellt. Während also die deutschsprachige Pflegewissenschaft den Trends der Technologisierung und Digitalisierung eher skeptisch gegenübertritt, sind auch in deutschen Forschungslaboren in den letzten zwei Jahrzehnten eine Reihe von technologischen Artefakten entstanden, die allerdings oftmals nicht über den Prototypstatus hinauskommen. Insbesondere im Bereich der sogenannten Sozialrobotik sind große Forschungsanstrengungen unternommen worden, um technologische Lösungen zu entwickeln. Problematisiert wurde in dem Vortrag auf dem 34c3 die offensichtliche Kluft zwischen Pflegewissenschaft und Technologieentwicklung sowie -anwendung. Was fehlt sind konzeptuelle Arbeiten für einen pflegewissenschaftlichen Zugriff auf technologische Artefakte in der pflegerischen Praxis, die einen kritischen Umgang erlauben ohne Technologie als das immer Andere der pflegerischen Beziehung zu markieren.

Link zum Vortrag