Institut für Gesundheitsforschung und Bildung (IGB)

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Abgeschlossene Forschungsprojekte

An dieser Stelle möchten wir Ihnen einen Überblick über unsere abgeschlossenen Projekte geben. Die Projektleitung liegt dabei entweder bei unserer Abteilung „Dermatologie, Umweltmedizin und Gesundheitstheorie“ des IGB der Universität Osnabrück oder beim Institut für interdisziplinäre Dermatologische Prävention und Rehabilitation (iDerm) als An-Institut an der Universität Osnabrück.

 

 

COVID-19-associated research on hand eczema in the health sector (CARE+) – Teil 1

Projektleitende Institution: Institut für interdisziplinäre Dermatologische Prävention und Rehabilitation (iDerm)

Leitung: Prof. Dr. med. Swen Malte John; Prof. Dr. med. Christoph Skudlik

Projektdurchführung und -koordination: Cara Symanzik, M.Ed.

Laufzeit: 08/2020 - 12/2022

Förderung: Beiersdorf AG, Hamburg

Beschäftigte im Gesundheitswesen sind durch berufliche Einwirkungen einem erhöhten Risiko für Handekzeme ausgesetzt. Maßgeblich hierfür sind insbesondere das häufige, intensive Waschen der Hände und die Verwendung von Schutzhandschuhen mit einhergehenden okklusiven Effekten. Im Zuge der Eindämmung der COVID-19-Pandemie kommt es aufgrund von erhöhten Anforderungen an die Händehygiene zu einer Erhöhung der Hautbelastung bei Beschäftigten im Gesundheitswesen, aber auch in der Allgemeinbevölkerung, was bereits zu einer Zunahme von Handekzemen geführt hat.

Es soll die Wirksamkeit einer gesundheitspädagogischen Schulungsmaßnahme in Kombination mit der Zurverfügungstellung von geeigneten Hautreinigungs- und Hautpflegemitteln hinsichtlich der Erhaltung der Hautgesundheit bzw. des Rückgangs bereits vorhandener Handekzeme bei Beschäftigten in Pflegeberufen unter besonderer Berücksichtigung der Pandemie-bedingten Anforderungen an die Händehygiene untersucht werden. So erfolgt die Durchführung einer kontrollierten Interventionsstudie bei Beschäftigten in Pflegeberufen. Die Interventionsgruppe erhält eine gesundheitspädagogische Schulung zur Pathogenese und Prävention von (beruflich bedingten) Handekzemen und wird mit geeigneten Hautreinigungs- und Hautpflegeprodukten ausgestattet. Eine Kontrollgruppe erhält zunächst keine derartige Intervention. Zu Beginn, nach 3 und 6 Monaten wird in beiden Kohorten das Auftreten von Hautveränderungen an den Händen, die Hautbelastung, das Hautschutz- und Pflegeverhalten und das Wissen zu Handekzemen und deren Vermeidung mittels Fragebögen erfasst. Zusätzlich wird der Hautbefund an den Händen dermatologisch untersucht.

Die Untersuchung soll dazu beitragen, Interventionen zur Vermeidung von (beruflich bedingten) Handekzemen bei Beschäftigten in Pflegeberufen unter den besonderen Belastungen im Rahmen der COVID-19-Pandemie zu etablieren. Mit Hilfe der Ergebnisse sollen sowohl Hautschutzempfehlungen für Angehörige des Gesundheitswesens als auch für die Allgemeinbevölkerung abgeleitet werden, die jeweils unterschiedlich intensiven COVID-19-assoziierten, hygienebedingten Hautbelastungen ausgesetzt sind.

DRKS-ID der Studie: DRKS00022957

 

Machbarkeitsstudie zu einer teledermatologischen Nachbetreuung nach Maßnahmen der ambulanten und stationären Individualprävention bei Versicherten der Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege mit beruflichen Hautkrankheiten (TeleDermOS)

Projektleitende Institution: Institut für interdisziplinäre Dermatologische Prävention und Rehabilitation (iDerm)

Projektleitung: Prof. Dr. med. Swen Malte John; Prof. Dr. med. Christoph Skudlik

Projektdurchführung und -koordination: Cara Symanzik, M.Ed.; Carina Gill, M.Ed.

Projektmitarbeit: Patricia Weinert, Dipl. Päd.

Beteiligte: Björn Kähler und Björn Teigelake, M.A., Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege

Laufzeit: 03/2021 - 10/2022

Förderung: Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege (BGW)

Die Digitalisierung (e-health, Telemedizin) schreitet in allen Bereichen der Medizinanwendungen voran. In der „e-Berufsdermatologie“ müssen jedoch Fragen nach dem Datenschutz, den technischen Voraussetzungen und organisatorischen Abläufen geklärt werden (z. B. Videokonsultation vs. „Store-and-Forward“-Teledermatologie, Dokumentation etc.). Neben solchen strukturellen Merkmalen ist zu klären, wie die Beratungsqualität im Rahmen der Teledermatologie gesichert werden kann und welcher gesundheitsökonomische Benefit sich ergibt (Ressourcenschonung, Risikominderung durch zeitnahe optimierte Versorgung, entfallende Abwesenheitszeiten vom Arbeitsplatz, Reisekosten etc.). Ferner: Welche Anforderungen oder Erwartungen aber auch Vorbehalte gibt es bei den Versicherten und wie kann diesen begegnet werden? Weitere Fragen stellen sich nach der Ergebnissicherung, z. B. wie die Ergebnisse der Beratung für Verwaltung dokumentiert und gesichert werden können. Mit dem Ausbruch der Corona Sars-CoV-2 Pandemie zu Beginn des Jahres 2020 hat sich die Ausgangslage was einen direkten, persönlichen Kontakt zu Versicherten generell fundamental geändert, wodurch die Notwendigkeit teledermatologischer Angebote aktuell noch einmal hervorgehoben wird. Analoges gilt für die mit der BK-Rechtsreform einhergehende noch stärkere Betonung zeitnah anzubietender, umfassender Präventionsmaßnahmen bei hauterkrankten Versicherten.

Ziel des Projektes ist die Durchführung einer Machbarkeitsstudie zur teledermatologischen Nachbetreuung von Versicherten der BGW im Anschluss an Maßnahmen der ambulanten (ASIP) und stationären Individualprävention (TIP). Zu erfassende Zielparameter sind dabei Datenschutzaspekte, technische Machbarkeit, Beratungsqualität sowie gesundheitsökonomischer Benefit.

 

Qualitätssicherung im BK-Verfahren 5101 2.0

Projektleitende Institution: Institut für interdisziplinäre Dermatologische Prävention und Rehabilitation (iDerm)

Projektleitung: Prof. Dr. med. Swen Malte John; Prof. Dr. med. Christoph Skudlik

Projektdurchführung und -koordination: Cara Symanzik, M.Ed.

Laufzeit: 06/2021 - 05/2022

Förderung: Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege (BGW)

Im Rahmen der Berufskrankheiten (BK)-Rechtsreform ergeben sich für die gesetzlichen Unfallversicherungsträger (UVT) tiefgreifende Änderungen. Die Streichung des Unterlassungszwanges erfolgt auf zwei gesetzlichen Ebenen: (a) Einerseits wird im SGB VII die Ermächtigungsgrundlage für die zukünftige Aufnahme eines Aufgabezwangs bei der Einführung neuer Berufskrankheiten entfernt; (b) andererseits entfällt in den bestehenden BK-Tatbeständen, wie in dem der BK 5101, der Aufgabezwang als Anerkennungsvoraussetzung. Die UVT sind nunmehr verpflichtet, in einer Vielzahl von Hauterkrankungsfällen Entscheidungen über das Vorliegen einer Berufskrankheit zu treffen, dies auch retrospektiv. Während in den bisherigen Feststellungsverfahren stets umfangreiche Ermittlungen durchgeführt wurden, liegen der Verwaltung bei den nunmehr anstehenden Fällen voraussichtlich bei bestimmten Fallkonstellationen deutlich weniger Informationen für eine zeitnahe Entscheidungsgrundlage vor. Im Interesse der Versicherten ist die Schaffung eines vereinfachten Feststellungsverfahrens bei auf wissenschaftlicher Grundlage zu definierenden Fallkonstellationen erforderlich.

Projektziel ist die wissenschaftliche Unterstützung bei einer effektiven und effizienten Umsetzung der BK-Rechtsreform (Qualitätssicherung) in Bezug auf Berufsdermatosen im Sinne der BK 5101 auf den verschiedensten Ebenen der gesetzlichen Unfallversicherung.

 

Technologiebasierte Nachbetreuung in der berufsdermatologischen Prävention der BK Nr. 5101 (TecNaP): Systematische Bedarfsanalyse und Konzeption eines Angebotes zur Unterstützung der Patientinnen und Patienten beim aktiven Transfer von Hautschutzmaßnahmen in den beruflichen und privaten Alltag

Projektleitende Institution: Abteilung Dermatologie, Umweltmedizin und Gesundheitstheorie, Universität Osnabrück

Leitung: Prof. Dr. med. Swen Malte John; Dr. rer. medic. Annika Wilke

Projektdurchführung und -koordination: Nele Ristow, M.Ed.; Dr. rer. medic. Michaela Ludewig

Laufzeit: 11/2020 – 01/2022

Förderung: Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege (BGW)

Aufgrund der Reform des Berufskrankheitenrechts ist eine Zunahme des Bedarfs nach präventiven Maßnahmen sowie die Optimierung bestehender Konzepte, z. B. der stationären Individualprävention, zu erwarten. Damit Betroffene im Beruf verbleiben können, ist die langfristige Umsetzung eines optimierten Hautschutzverhaltens entscheidend. Es existiert jedoch noch keine Nachbetreuung, die Betroffene im Rahmen ihrer Mitwirkungspflicht bei dieser Verhaltensänderung unterstützt.

Das Projekt „TecNaP“ zielt auf die Entwicklung von technologiebasierten Interventionskomponenten zur Nachbetreuung berufsdermatologischer Patient*innen ab, wobei die Betreuung der Patient*innen durch die Unfallversicherungsträger unterstützt und die Mitwirkung der Versicherten gestärkt werden soll. Die konkreten Fragestellungen lauten u. a.:

  • Welche strukturellen und inhaltlichen Aspekte sind aus Perspektive des BGW Reha-Managements für die berufsdermatologische Nachbetreuung zu berücksichtigen?
  • Wie kann ein wissenschaftlich fundiertes, technologiebasiertes und individualisiertes Nachbetreuungskonzept gestaltet, implementiert und evaluiert werden?

Zur Beantwortung dieser Forschungsfragen erfolgen zunächst eine Literaturrecherche sowie die Erhebung von Primärdaten, z. B. durch eine Bedarfserhebung bei Patient*innen der stationären Individualprävention sowie Fokusgruppendiskussionen mit Dermatolog*innen und BK-Berater*innen der BGW. Diese Ergebnisse werden im Anschluss in technologiebasierte Interventionskomponenten überführt. Durch die Entwicklung von Evaluationsinstrumenten wird eine zukünftige Evaluation der Nachbetreuung vorbereitet.

Das Projekt kann den Erfolg bestehender Maßnahmen erhöhen, indem der Hautzustand durch ein optimiertes Hautschutzverhalten verbessert wird und der Berufsverbleib sowie die Erwerbstätigkeit erhalten bleiben. Dies kann für die Unfallversicherungsträger langfristig zu Kostenersparnissen im Hinblick auf Therapien, Umschulungen oder frühzeitige Renten führen.

 

 

ProTection II: Multicenterstudie: Tertiäre Individual-Prävention berufsbedingter Hauterkrankungen durch die Anwendung von semipermeablen Handschuhen aus Sympatex®

Projektleitende Institution: Institut für interdisziplinäre Dermatologische Prävention und Rehabilitation (iDerm)

Leitung: Prof. Dr. med. Swen Malte John; PD Dr. med. Richard Brans; Prof. Dr. med. Christoph Skudlik; Dr. rer. nat. Meike Strunk; Dr. rer. nat. Flora Sonsmann; Dr. rer. medic. Annika Wilke; Theres Heichel, M.Ed.

Beteiligte: Institut für interdisziplinäre Dermatologische Prävention und Rehabilitation (iDerm) an der Universität Osnabrück (Standorte Osnabrück und Hamburg); BG Klinik Bad Reichenhall; Universitätsklinikum Heidelberg; Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) / Institut für Versorgungsforschung in der Dermatologie und bei Pflegeberufen (IVDP) / Kompetenzzentrum für Epidemiologie und Versorgungsforschung bei Pflegeberufen (CVCare)

Laufzeit: 07/2019 – 12/2022

Förderung: Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege (BGW)

Barriereregenerative und okklusionsvermindernde Effekte semipermeabler Handschuhe aus Sympatex® konnten im Rahmen verschiedener Studien mehrfach demonstriert werden. Sympatex® (Fa. Sympatex Technologies GmbH) ist eine kompakte, porenlose Kunststoffmembran, die aus einer Verkettung hydrophiler Polyester- und hydrophober Polyethermoleküle besteht. Das weitgehend inerte Copolymer induziert auf molekularer Ebene die Ableitung von Feuchtigkeit entlang des Diffusionsgradienten und begünstigt so eine dynamische Klimaregulierung zwischen Hautoberfläche, Membran und Handschuhzwischenraum. Der Einsatz der atmungsaktiven Membran bietet sich daher als (Komfort-)Unterziehmaterial unter okklusiven Schutzhandschuhen an, die im beruflichen Alltag vieler Berufszweige vermehrt zum Einsatz kommen. Darüber hinaus kann mit der chemisch-physikalische Funktionsweise der Membrandirekter Einfluss auf die Ausprägung spezifischer hautphysiologischer Parameter genommen und damit die Barriereregeneration positiv beeinflusst werden.

Teilstudie 1: "Untersuchung  im therapeutischen Setting (Nachttrageversuch)" - Ein Gesamtkollektiv von 300 Patienten der TIP-Maßnahme aller TIP-Zentren deutschlandweit erprobt in zwei Teilkollektiven die Sympatex®- oder Baumwollhandschuhe über Nacht (Dauer: 19 Nächte). Evaluation: Mehrfache ärztliche Untersuchung anhand eines validierten visuellen Scores (OHSI-Score). Schriftliche Befragung der Studienteilnehmer zur (a) krankheitsspezifischen Lebensqualität vor Teilnahme an der TIP-Maßnahme/Interventionsstudie und (b) dem Nachttrageversuch.

Teilstudie 2:  "Untersuchung im beruflichen / privaten Setting (Anwendungsversuch)" - Das bereits für Teilstudie 1 rekrutierte Patientenkollektiv erprobt die Sympatex®- oder Baumwollhandschuhe als Unterziehhandschuhe im fortgesetzten Nachttrageversuch im privaten Umfeld und anschließend im beruflichen Alltag (Dauer: 4 Wochen). Evaluation: Mehrfache ärztliche Untersuchung  anhand des OHSI-Scores. Schriftliche Befragung der Studienteilnehmer zu (a) dem Nachttrageversuch, (b) dem Anwendungsversuch im beruflichen Bereich und (c) der krankheitsspezifischen Lebensqualität nach der Teilnahme an der TIP-Maßnahme/Interventionsstudie.

 

 

Promoting the autonomous implementation of the European framework agreement on occupational health and safety in the hairdressing sector

Projektleitende Institution: Abteilung Dermatologie, Umweltmedizin und Gesundheitstheorie, Universität Osnabrück

Leitung: Prof. Dr. med. Swen Malte John

Projektdurchführung und -koordination: Cara Symanzik, M.Ed.; Patricia Weinert, Dipl. Päd.

Beteiligte: Dr. Sanja Kezic, Coronel Institute of Occupational Health, University of Amsterdam, Amsterdam, The Netherlands; Dr. Jelena Macan, Unit for Occupational Health and Environmental Medicine, Institute for Medical Research & Occupational Health, Zagreb, Croatia; Prof. Dr. Jeanne Duus Johansen, Department of Skin and Allergy, University of Copenhagen, Copenhagen, Denmark; Prof. Dr. Wolfgang Uter, Institut für Medizininformatik, Biometrie und Epidemiologie, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, Erlangen-Nürnberg, Deutschland

Laufzeit: 12/2020 - 05/2022

Förderung: UNI europa – The European Services Workers Union

Die europäische Kosmetikverordnung (KVO) ist derzeit auf den Schutz der Verbraucher ausgerichtet und enthält nur wenige Bestimmungen für professionelle Anwender. Für Friseurinnen und Friseure sind die wichtigsten Risikofaktoren für die Entwicklung berufsbedingter Hauterkrankungen unter anderem der ständige Kontakt zu Reizstoffen und Allergenen. Im Vergleich zu einem durchschnittlichen Verbraucher sind Friseurinnen und Friseure über einen erheblich längeren Zeitraum hinweg diesen potentiell gefährlichen Arbeitsstoffen ausgesetzt, die entweder als Einzelsubstanz oder in Kombination mit anderen Stoffen in kosmetischen Produkten vorhanden sind. Die ständig neuaufkommenden Inhaltsstoffe in den Produkten bergen große Risiken für diese Arbeitnehmergruppe. Leider werden diese Risiken in den regelmäßigen Stellungnahmen des zuständigen EU-Ausschusses für Verbrauchersicherheit nicht berücksichtigt. Es bestehen erhebliche Sicherheitsbedenken in Bezug auf die berufliche Exposition bei Friseurinnen und Friseuren, die neu eingestuft werden müssen.

Im Rahmen des von den europäischen Sozialpartnern des Friseurhandwerks in Auftrag gegebenes Forschungsprojekt werden gemeinsam mit vier europäischen Projektpartnern die in kosmetischen Produkten im Friseurgewerbe enthaltenen allergologisch und toxikologisch relevanten Arbeitsstoffe hinsichtlich Haut- und Atemwegsbelastung sowie systemischer Toxizität, einschließlich möglicher Fruchtschädigung, durch eine systematische Analyse der weltweit publizierten Daten identifiziert und neu eingeordnet. Vorrangiges Ziel ist es, den Unterschied in der Exposition zwischen einem Verbraucher und einem professionellen Anwender aufzuzeigen, damit eine Neubewertung von gefährlichen Arbeitsstoffen in Friseurkosmetik auf europäischer Ebene vorgenommen werden kann.

 Zusammenfassung der Projektergebnisse

 Website zum Projekt: https://www.uni-europa.org/news/hairdressing-action-plan-autonomous-implementation-project-outcomes/

 

 

SubjeKt: Mixed-Methods-Studie zur Erfassung subjektiver Krankheitstheorien von Patientinnen und Patienten mit berufsbedingten Handekzemen für die Schulungs- und Beratungspraxis

Projektleitende Institution: Abteilung Dermatologie, Umweltmedizin und Gesundheitstheorie, Universität Osnabrück

Leitung: Prof. Dr. med. Swen Malte John; Dr. rer. medic. Annika Wilke

Laufzeit: 07/2019 – 08/2021

Förderung: Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege (BGW)

Berufsbedingte Handekzeme zählen seit Jahrzehnten zu den häufigsten berufsbedingten Erkran­­kungen (DGUV 2017). Die Prävalenz und Inzidenz ist aufgrund der berufstypischen Haut­belastung in gesundheitsbezogenen und haus­wirt­schaft­lichen Berufen (z. B. Pflegekräfte, Physio­­­therapeuten/innen, Hauswirtschafter/innen, Reinigungskräfte) hoch, so dass ambu­lante und stationäre Maß­nah­men der sekundären und tertiären Individualprävention seit Jahren zur Regelversorgung in Deutschland zählen, z. B. in den Schulungs- und Beratungs­zentren (schu.ber.z) der BGW sowie in spezia­lisierten Kliniken zur Durchführung eines modifizierten stationären Heilver­fahrens bei klinisch schweren Berufsdermatosen (Skudlik & John 2017, Skudlik & Weisshaar 2015). Es ist bekannt, dass bei diesen Erkrankungen das individuelle Verhalten der Patien­tinnen und Pa­tienten (z. B. Haut­pflege, Hautschutz, Anwen­­­dung therapeutischer Maß­nah­men) maßgeb­lich dazu beiträgt, langfristig den Berufs­verbleib zu sichern und gleichzeitig den Hautbefund bei ekzematösen Hauterkrankungen zu verbessern und die Lebens­qualität zu steigern. Schu­lun­gen und Beratungen sind zentrale Ele­mente, die dazu führen können, ent­sprechende Verhal­tens­änderungen bei den Patientinnen und Patienten zu ini­tiieren und zu unterstützen (Brans et al. 2016, Wilke et al. 2015, Wulfhorst et al. 2010).

Subjektive Krankheitstheorien können den Umgang mit einer Er­kran­­­­kung und damit auch ihren Verlauf prägen. Gleichzeitig müssen sie in ihrer Subjektivität nicht immer mit medizinischem Fachwissen (der „Expertenmeinung“) überein­stimmen. Sie sind somit ein zentrales Ziel­gruppen­­­­merkmal, das bei der Durchführung von Haut­­schutz­seminaren und Einzelberatungen Berücksichtigung finden sollte. Insbesondere Dimen­sionen sub­jek­tiver Krankheitstheorien, die möglicherweise in hautschädigenden Verhal­tens­weisen resultieren, gilt es, in Seminaren und Bera­tungen aufzugreifen und zu thema­tisieren.

Das Projekt „SubjeKt“ zielt darauf ab, systematisch subjektive Krankheitstheorien von berufs­­­dermatologischen Patientinnen und Patienten im Rahmen einer Mixed-Methods-Studie zu erfassen und konkrete Handlungs­em­pfehlungen für die Schulungs- und Beratungs­praxis (z. B. in Schulungs- und Beratungs­zentren) abzuleiten.

 

 

COVID-19-associated research on hand eczema in the health sector (CARE+) – Teil 2

Projektleitende Institution: Institut für interdisziplinäre Dermatologische Prävention und Rehabilitation (iDerm)

Leitung: Prof. Dr. med. Swen Malte John; Prof. Dr. med. Christoph Skudlik

Projektdurchführung und -koordination: Cara Symanzik, M.Ed.; Dr. rer. nat. Flora Sonsmann, Dipl. Ghl.; Priv.-Doz. Dr. med. Richard Brans

Laufzeit: 11/2020 - 08/2021

Förderung: Beiersdorf AG, Hamburg

Beschäftigte im Gesundheitswesen sind durch berufliche Einwirkungen einem erhöhten Risiko für Handekzeme ausgesetzt. Maßgeblich hierfür sind insbesondere das häufige, intensive Waschen der Hände und die Verwendung von Schutzhandschuhen mit einhergehenden okklusiven Effekten. Im Zuge der Eindämmung der COVID-19-Pandemie kommt es aufgrund von erhöhten Anforderungen an die Händehygiene zu einer Erhöhung der Hautbelastung bei Beschäftigten im Gesundheitswesen, aber auch in der Allgemeinbevölkerung, was bereits zu einer Zunahme von Handekzemen geführt hat.

In Studienteil 2 des Forschungsvorhabens werden i) die Auswirkungen der Waschdauer und Waschfrequenz mit einem lipidhaltigen Hautreinigungsmittel im Vergleich zu einem Standard-Reinigungsmittel auf die Barrierefunktion und inflammatorische Prozesse der Epidermis untersucht; ii) ob, diese Effekte durch die Anwendung eines lipidhaltigen Hautreinigungsmittels oder eines rückfettenden Hautpflegeproduktes (oder der Kombination aus beidem) abgemildert werden können. Dabei werden im Anschluss an eine mittels des DGUV-Hautwaschapparates durchgeführte standardisierte Hautreinigung mit einem lipidhaltigen Hautreinigungsmittel und einem Standard-Reinigungsmittel folgende hautphysiologische Parameter an vier Zeitpunkten gemessen: Transepidermaler Wasser-verlust (TEWL), relative Hornschichtfeuchte (RHF), Hautrötung (a*-Wert der Chromametrie) und pH-Wert. Dies geschieht mittels Auflegen von Sonden am linken und rechten volaren Unter- sowie Oberarm. Ebenso wird die Konzentration folgender biochemischer Parameter im Stratum corneum gemessen: zum einen wird die nicht-invasive Bestimmung des Natural Moisturizing Factor (NMF) mittels der konfokalen Ramanspektroskopie am rechten und linken Handballen vorgenommen; die Bestimmung der Konzentrationen von NMF, der Zytokine Interleukin-1-alpha (IL-1α) und Interleukin-1-Rezeptorantagonist (IL-1RA) erfolgt anhand von Tape-Stripping am linken und rechten volaren Unter- sowie Oberarm und einer anschließenden Laboranalyse.

Die Untersuchung soll dazu beitragen, Interventionen zur Vermeidung von (beruflich bedingten) Handekzemen bei Beschäftigten in Pflegeberufen unter den besonderen Belastungen im Rahmen der COVID-19-Pandemie zu etablieren. Mit Hilfe der Ergebnisse sollen sowohl Hautschutzempfehlungen für Ange-hörige des Gesundheitswesens als auch für die Allgemeinbevölkerung abgeleitet werden, die jeweils unterschiedlich intensiven COVID-19-assoziierten, hygienebedingten Hautbelastungen ausgesetzt sind.

DRKS-ID der Studie: DRKS00022958

 

Qualitätssicherung im BK-Verfahren 5101

Projektleitende Institution: Institut für interdisziplinäre Dermatologische Prävention und Rehabilitation (iDerm)

Projektleitung: Prof. Dr. med. Swen Malte John; Prof. Dr. med. Christoph Skudlik

Projektdurchführung und -koordination: Cara Symanzik, M.Ed.

Laufzeit: 05/2020 - 04/2021

Förderung: Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege (BGW)

Zur Therapie entzündlicher Dermatosen steht aktuell eine Reihe von neuen, sehr wirksamen Medikamenten mit neuen Wirkprinzipien zur Verfügung, die sämtlich sehr kostenintensiv sind. Hier ist eine wissenschaftlich begründete Positionierung der Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege (BGW) im Sinne einer nachhaltigen weiteren Optimierung der Versorgung von Versicherten der BGW mit berufsbedingten Hauterkrankungen erforderlich. Diese Feststellung gilt zusätzlich vor dem Hintergrund der in Kürze anstehenden Änderungen der rechtlichen Rahmenbedingungen (Wegfall des Unterlassungszwangs bei Berufskrankheit (BK) 5101) und fortlaufenden Innovationen im Bereich von Prävention, Diagnostik und Therapie.

Die Indikationsstellung und Aspekte der Kostenübernahme der Unfallversicherung für neue systemisch wirksame Medikamente (Biologica und weiterer selektiv immunmodulierender Wirkstoffe) bei der Versorgung berufsbedingt hauterkrankter Versicherter sollen untersucht werden mit dem Ziel der Zusammenfassung der vorhandenen Evidenzen in Bezug auf das BK-Verfahren 5101.

 

 

Validierung, Durchführung und Evaluation einer Fortbildung für Multiplikatoren zur Prävention von Hautkrebs durch natürliche UV-Strahlung bei Beschäftigten in Außenberufen (ForMulA UV 2.0)

Leitung: Univ.-Prof. Dr. Swen Malte John; Dr. Annika Wilke; Michaela Ludewig, M. A.
Laufzeit: 01.11.2018 – 31.10.2019
Förderung: Nationale Versorgungskonferenz Hautkrebs (NVKH)

Am 01.01.2015 wurden Plattenepithelkarzinome oder multiple aktinische Keratosen der Haut durch natürliche UV-Strahlung als Berufskrankheit Nr. 5103 in die Berufskrankheiten-Liste aufgenommen. Dies beruht auf der wissenschaftlichen Erkenntnis, dass langjährige berufliche Exposition gegenüber natürlicher UV-Strahlung in Außenberufen, z. B. im Straßenbau, einen zentralen Risikofaktor für die Entstehung dieser Hautkrebsformen darstellt. Mit der Aufnahme der neuen Berufskrankheit in die Berufskrankheitenliste kommt der Prävention dieser Hautkrebserkrankungen eine wesentliche Bedeutung zu: Mit über 8.500 Meldungen p. a. stehen diese bereits an 3. Stelle der Verdachtsmeldungen beruflicher Erkrankungen. Damit machen sie schon jetzt mehr als 10% aller Meldungen aus und sind mit Abstand die häufigste berufliche Krebserkrankung.

Im Projekt „ForMulA 1.0“ wurde eine Multiplikatoren-Fortbildung zur Prävention von UV-induziertem Hautkrebs bei Beschäftigten in Außenberufen konzipiert. Eine solche Maßnahme ist, als „komplexe“ Intervention, dem Bereich Prävention und Gesundheitsförderung zuzuordnen. Als Rahmenmodell des planvollen Handelns wurde der „Public Health Action Cycle (PHAC)“ zugrunde gelegt. Die Schritte „Problembestimmung“ und „Strategieformulierung“ sind bereits abgeschlossen. 

Nun schließen sich mit „ForMulA UV 2.0“ die „Umsetzungs-“ und „Evaluationsphase“ als weitere Schritte des PHAC unmittelbar an: Das entwickelte, standardisierte und zielgruppenspezifische Fortbildungskonzept (Ergebnis von „ForMulA UV 1.0“) wird unter Einbezug von ca. 15 namenhaften Experten, z. B. aus NVKH Handlungsfeldern, überprüft, umgesetzt und evaluiert. Dazu ist ein eintägiger, interdisziplinärer Expertenworkshop zur Validierung des Konzepts geplant. Unter Berücksichtigung von dessen Ergebnissen erfolgt die Überarbeitung des Fortbildungskonzepts und der Fortbildungsinhalte. Im Anschluss wird das Konzept als zweitägige Fortbildung erstmals durchgeführt und durch die Teilnehmenden evaluiert.

 

 

SysLit-Theorie: Systematische Literaturrecherche zur Identifikation subjektiver Krankheitstheorien von Patientinnen und Patienten mit ekzematösen Hauterkrankungen

Leitung: Univ.-Prof. Dr. Swen Malte John; Dr. Annika Wilke; Marc Rocholl, M. A.
Beteiligte: Michaela Ludewig, M. A.; Carola Böhm, B. Sc.
Laufzeit: 01.08.2018 – 30.06.2019
Förderung: Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege (BGW)

Berufsbedingte Handekzeme zählen seit Jahrzehnten zu den häufigsten berufsbedingten Erkrankungen (DGUV 2017). Die Prävalenz und Inzidenz ist aufgrund der berufstypischen Hautbelastung in gesundheitsbezogenen und hauswirtschaftlichen Berufen (z. B. Pflege, Physiotherapie, Hauswirtschaft, Reinigung) hoch, so dass ambulante und stationäre Maßnahmen der sekundären und tertiären Individualprävention seit Jahren zur Regelversorgung in Deutschland zählen, z. B. in den Schulungs- und Beratungszentren (schu.ber.z) der BGW sowie in spezialisierten Kliniken zur Durchführung eines modifizierten stationären Heilverfahrens bei klinisch schweren Berufsdermatosen. Es ist bekannt, dass bei diesen Erkrankungen das individuelle Verhalten der Patientinnen und Patienten (z. B. Hautpflege, Hautschutz, Anwendung therapeutischer Maßnahmen) maßgeblich dazu beiträgt, langfristig den Berufsverbleib zu sichern und gleichzeitig den Hautbefund bei ekzematösen Hauterkrankungen zu verbessern und die Lebensqualität zu steigern. Schulungen und Beratungen sind zentrale Elemente, die dazu führen können, entsprechende Verhaltensänderungen bei den Patientinnen und Patienten zu initiieren und zu unterstützen.

Subjektive Krankheitstheorien sind ein wesentlicher Einflussfaktor auf das individuelle Gesundheits- und Krankheitsverhalten, z. B. die Durchführung von Hautschutzmaßnahmen, aber auch die Umsetzung ärztlicher Therapieempfehlungen (Compliance). Sie sind folglich ein wichtiges Zielgruppenmerkmal, das die Bewältigung chronischer Erkrankungen maßgeblich beeinflussen kann. Personen, die Betroffene schulen und beraten, sollten subjektive Theorien daher idealerweise im Rahmen ihrer Tätigkeit berücksichtigen.

Vor diesem Hintergrund wird im Rahmen des Projektes „SysLit-Theorie“ eine systematische Literaturrecherche durchgeführt, um zu erfassen, welche subjektiven Krankheitstheorien sich bei Patientinnen und Patienten mit ekzematösen Hauterkrankungen identifizieren lassen. Die Erkenntnisse bieten einen Ansatzpunkt, um die ambulante und stationäre Versorgungspraxis in berufsdermatologischen Schwerpunktzentren sowie in den Schulungs- und Beratungszentren der BGW im Hinblick auf die Patientenorientierung künftig weiter zu verbessern.

 

 

Prävention von Berufsdermatosen
bei Auszubildenden mit Kontakt zu Epoxidharzen (EpoxSafe@School 1.0)
(FF-FP 0401)

Leitung: Univ.-Prof. Dr. Swen Malte John; Dr. Annika Wilke
Beteiligte: Andreas Hansen, M. A.; Michaela Ludewig, M. A.; Marc Rocholl, M. A.
Laufzeit: 01.02.2017 – 31.03.2018
Förderung: Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung (DGUV)

Einleitung: Epoxidharzhaltige Produkte werden in unterschiedlichsten Berufsfeldern eingesetzt. Eine unsachgemäße Verarbeitung geht mit erhöhten Risiken für eine allergische Sensibilisierung und für ein konsekutives allergisches Kontaktekzem gegenüber diesen hochreaktiven Substanzen einher. Letzteres würde eine vollständige Allergenkarenz notwendig machen. Da die Substitution von Epoxidharzen nur selten möglich ist, sind technische und organisatorische Maßnahmen sowie die a priori-Verwendung von geeigneter persönlicher Schutzausrüstung (PSA) von großer Bedeutung. Die korrekte Anwendung von PSA sollte idealerweise bereits beim Erlernen einer beruflichen Tätigkeit zu einem selbstverständlichen Teil der Berufs- ausübung werden. Lehrkräfte an Berufsschulen nehmen daher eine Schlüsselfunktion im Bereich der Prävention ein und können als Multiplikatoren für Auszubildende in exponierten „Risikoberufen“ fungieren.

Ziel: Das Ziel des Projektes „EpoxSafe@School 1.0“ war die konzeptionelle Entwicklung zielgruppenspezifischer, gesundheitspädagogischer Interventionsmodule für Auszubildende mit Kontakt zu Epoxidharzen, die auf dem aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnisstand basieren und von Lehrkräften an Berufsschulen eingesetzt werden können.

Methodik: Zunächst wurden die wissenschaftliche Literatur, gesundheitspsychologische Aspekte sowie Setting-spezifische Rahmenbedingungen und curriculare Vorgaben analysiert und eine Relevanzanalyse durchgeführt. Anschließend wurden zwei Fokusgruppendiskussionen mit Lehrkräften an berufsbildenden Schulen durchgeführt. Die Fokusgruppendiskussionen wurden aufgezeichnet, transkribiert und in Anlehnung an die strukturierende qualitative Inhaltsanalyse nach Mayring ausgewertet. Abschließend erfolgten die Gesamtkonzeption sowie die Aufbereitung des Curriculums unter methodisch-didaktischen Aspekten.

Ergebnisse: Aus der aktuellen wissenschaftlichen Literatur wurden Inhalte für die Unterrichtsmaterialien abgeleitet. Aus gesundheitspsychologischer Perspektive galt es bei der Konzeption von Interventionskomponenten neben entwicklungspsychologischen Aspekten und Altersphasen ebenfalls genderspezifische Aspekte zu berücksichtigen. Das HAPA-Modell (Health Action Process Approach) wurde dem Curriculum zugrunde gelegt. Aus den Fokusgruppendiskussionen konnten Bewertungs- und Anforderungskriterien, anhand derer Lehrkräfte extern zur Verfügung gestellte Unterrichtsmaterialien bewerten, sowie Merkmale, die die Verwendung von Materialien im Unterricht beeinflussen, abgeleitet werden. Auf dieser Basis wurden Konzeptionsregeln (z. B. Exemplarität, Realitäts- und Alltagsnähe, methodische und gestalterische Flexi- bilität) für die Unterrichtsmaterialien entwickelt. Als Ergebnis wurde ein modular einsetzbares Konzept für verschiedene Ausbildungsberufe entwickelt, in denen Epoxidharze verarbeitet werden. Das Konzept wurde auf die curricularen Vorgaben für den handlungsorientierten Unterricht der Berufsschule abgestimmt. Die Module umfassen Unterrichtsmaterialien (z. B. Lernsituationen, Texte, Experimente, Aufgaben) und sind variabel einsetzbar. Eine gestalterische und methodische Anpassung an den individuellen Unterricht ist möglich, so dass Impulse zum Haut- und Arbeitsschutz – am Beispiel „Verarbeitung von Epoxidharzen“ – an verschiedenen Punkten der Ausbildung gesetzt werden können.

Abschlussbericht und Projektergebnisse: https://www.dguv-lug.de/berufsbildende-schulen/gesundheitsschutz/epoxsafe/ 

 

ProTection I: Überprüfung der Anwenderakzeptanz und Wirksamkeit von Sympatex®-Handschuhen

Leitung: Univ.-Prof. Dr. med. Swen Malte John (UOS/iDerm)
Beteiligte: Dr. rer. medic. Annika Wilke (UOS/iDerm), Dr. rer. nat. Flora Sonsmann (UOS/iDerm), Dr. rer. nat. Meike Strunk (UOS/iDerm), M. Ed. Theres Heichel (UOS/iDerm)
Laufzeit: 04/2015 – 03/2018
Förderung: Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege (BGW)

Barriereregenerative und okklusionsvermindernde Effekte semipermeabler Handschuhe aus Sympatex® konnten im Rahmen verschiedener Studien mehrfach demonstriert werden. Sympatex® (Fa. Sympatex Technologies GmbH) ist eine kompakte, porenlose Kunststoffmembran, die aus einer Verkettung hydrophiler Polyester- und hydrophober Polyethermoleküle besteht. Das weitgehend inerte Copolymer induziert auf molekularer Ebene die Ableitung von Feuchtigkeit entlang des Diffusionsgradienten und begünstigt so eine dynamische Klimaregulierung zwischen Hautoberfläche, Membran und Handschuhzwischenraum. Der Einsatz der atmungsaktiven Membran bietet sich daher als (Komfort-)Unterziehmaterial unter okklusiven Schutzhandschuhen an, die im beruflichen Alltag vieler Berufszweige vermehrt zum Einsatz kommen.Darüber hinaus kann mit der chemisch-physikalische Funktionsweise der Membrandirekter Einfluss auf die Ausprägung spezifischer hautphysiologischer Parameter genommen und damit die Barriereregeneration positiv beeinflusst werden.

Teilstudie 1: "Langzeit-Anwendungsstudie zum direkten Vergleich der Unterziehhandschuhe aus Sympatex® mit Unterziehhandschuhen aus Baumwolle“: Die atmungsaktive Handschuhkombination trifft bei der Mehrheit der Anwender auf breite Akzeptanz und wird gegenüber den bisher standardisiert eingesetzten Baumwollhandschuhen in feinmotorischen Tätigkeitsbereichen sowie bei langen Handschuhtragezeiten präferiert.

Teilstudie 2: "Verifizierung kurativer Effekte auf berufsbedingte Handekzeme - Trageversuch des semipermeablen Sympatex®-Handschuhs über Nacht": Die Ergebnisse bestätigen, dass die mehrstündige Abdeckung der Haut mit semipermeablen Materialien positive Effekte auf die Barriereregeneration der Haut bzw. den Heilungserfolg berufsbedingter Hauterkrankungen ausübt.

Teilstudie 3: "Hautphysiologische Untersuchung des Regenerationspotentials atmungsaktiver Membranen": Die Auswertung aller hautphysiologischen Parameter (TEWL, RHF, a*) zeigte einen deutlichen Vorteil des Einsatzes der Sympatex®-Membran auf die Folgen von Irritation und Okklusion auf die anschließende Barriereregeneration.

 

Konzeption einer Fortbildung für Multiplikatoren zur Prävention von Hautkrebs durch natürliche UV-Strahlung bei Beschäftigten in Außenberufen (ForMulA UV)

Leitung: Univ.-Prof. Dr. Swen Malte John; Dr. Annika Wilke; Michaela Ludewig, M. A.
Laufzeit: 01.04.2016 – 31.03.2017
Förderung: Nationale Versorgungskonferenz Hautkrebs (NVKH)

Am 01.01.2015 wurden Plattenepithelkarzinome und multiple aktinische Keratosen durch natürliche UV-Strahlung als Berufskrankheiten-Nummer 5103 in die Berufskrankheiten-Liste aufgenommen. Dies beruht auf der wissenschaftlichen Erkenntnis, dass langjährige berufliche Exposition gegenüber natürlicher UV-Strahlung in Außenberufen, z. B. im Straßenbau, einen zentralen Risikofaktor für die Entstehung dieser Hautkrebsformen darstellt. Mit der Aufnahme der neuen Berufskrankheit in die Berufskrankheitenliste kommt der Prävention dieser Hautkrebserkrankungen eine wesentliche Bedeutung zu. Jedoch gibt es bis dato nur wenige wissenschaftliche Studien zur praktischen Umsetzung entsprechender Präventionsmaßnahmen. 

„Multiplikatoren“ (z. B. beratend tätige Mitarbeiter von Unfallversicherungsträgern im Präventionsdienst, Arbeitsmediziner/Betriebsärzte, Lehrkräfte, Personen, die in der Beratung Betroffener tätig sind, z. B. in berufsdermatologischen Schwerpunktzentren und Hauttumorzentren) spielen sowohl in der Primärprävention als auch in der Rehabilitation von Hautkrebspatienten eine zentrale Rolle, um die Arbeitskräfte zu erreichen und um Expertenwissen ökonomisch und zielgruppengerecht zu vermitteln. Für eine erfolgreiche Tätigkeit als Multiplikator in der Prävention ist neben dermatologischem Fachwissen (z. B. zur Entstehung von Hautkrebs, Präventionsstrategien) auch eine pädagogisch-psychologische Expertise erforderlich, um Schulungs- und Beratungssituationen zielgruppengerecht und unter Berücksichtigung gesundheitspsychologischer Modelle gestalten zu können. 

Ein strukturiertes Fortbildungskonzept zum Erwerb dieser Kompetenzen existiert bislang nicht.

Das Ziel des Projektes ist die Konzeption (Curriculumentwicklung) eines wissenschaftlich fundierten, standardisierten, zielgruppenspezifischen sowie regelhaft angebotenen Workshops für Multiplikatoren. Je nach Tätigkeitsfeld sollen diese durch die Teilnahme an der Fortbildung die erforderlichen Kompetenzen erwerben, um

primärpräventiv Auszubildende oder Arbeitskräfte in „Risikoberufen“ zu schulen und Frühsymptome zu beachten, um einen zeitnahen Besuch beim Dermatologen nahezulegen.

sekundär- oder tertiärpräventiv in der Beratung von Betroffenen die Gesundheitskompetenz zu stärken, um das Coping mit der Hautkrebserkrankung zu verbessern. Trotz ggf. manifester Hautkrebserkrankung soll durch die Förderung individueller Ressourcen und durch die Optimierung des individuellen Lichtschutzverhaltens betroffenen Arbeitskräften der Verbleib im Beruf ermöglicht werden.

 

COST Action TD1206: Development and Implementation of European Standards on the Prevention of Occupational Skin Diseases (StanDerm) – Entwicklung und Implementierung von europäischen Standards für die Prävention von berufsbedingten Hauterkrankungen (StanDerm)

Leitung: apl. Prof. Dr. S. M. John
Beteiligte: apl. Prof. Dr. rer. nat. Britta Wulfhorst, Dr. med. Richard Brans, Dr. rer. nat. Flora Sonsmann, Annika Wilke, Anja Hübner, Patricia Weinert (iDerm)
Laufzeit: 01.06.2013 – 31.05.2017
Förderung: ESF COST (European Cooperation in Science and Technology)

Entwicklung von evidenzbasierten Standards zur Prävention von berufsbedingten Hauterkrankungen.
Obwohl europaweit berufsbedingte Hauterkrankungen gut 30% der Berufskrankheiten ausmachen, gibt es wenig validierte Präventionsansätze auf nationaler und internationaler Ebene. Das von COST geförderte vierjährige Projekt will durch eine koordinierte Zusammenarbeit europäischer Forscher aus 26 EU-Ländern auf dem Gebiet der Dermatologie Grundlagenforschung u.a. zur Ätiologie und Suszeptibilität fördern sowie verstärkt epidemiologische Surveillance und klinische, länderübergreifende Forschung betreiben. Am Ende des Projektes sollen evidenz-basierte europäische Standards für die Prävention berufsbedingter Hauterkrankungen und Patientenmanagement entwickelt worden sein. Dies wird eine hervorragende Grundlage schaffen für gezielte Frühintervention bei den Arbeitnehmern und vor allem die Wettbewerbsfähigkeit von Klein- und Mittelständischen Unternehmen verbessern (http://www.cost.eu/TD1206).

 

Experimentelle, klinische und edukative Einflussfaktoren auf berufsbedingte Hauterkrankungen (OCCUDERM)

Leitung: Prof. Dr. med. Swen Malte John (UOS/iDerm), Prof. Dr. med. Michael P. Schön (UMG), Prof. Dr. med. Axel Schnuch (IVDK), Priv.-Doz. Dr. med. Richard Brans (iDerm), Prof. Dr. med. Johannes Geier (IVDK), Prof. Dr. rer. nat. Britta Wulfhorst (UOS/iDerm), Prof. Dr. med. Christoph Skudlik (iDerm), Prof. Dr. med. Martin Mempel (UMG)
Beteiligte: Dr. med. Anna Claßen (UMG), Dr. rer. medic. Annika Wilke (UOS/iDerm), Dr. rer. nat. Antje Braun (UMG), Dr. rer. nat. Steffen Schubert (IVDK), Prof. Dr. med. Timo Buhl (UMG)
Laufzeit: 01.08.2012 – 2017
Förderung: VW vorab (Niedersächsische Volkswagenstiftung)

Verbundforschungsprojekt im Niedersächsischen Institut für Berufsdermatologie (NIB). Hieran beteiligt sind:

  • Abteilung Dermatologie, Venerologie und Allergologie der Universitätsmedizin Göttingen (UMG)
  • Fachgebiet Dermatologie, Umweltmedizin, Gesundheitstheorie der Universität Osnabrück (UOS)
  • Informationsverbund Dermatologischer Kliniken an der Abteilung Dermatologie, Venerologie und Allergologie der Universität Göttingen (IVDK)
  • Institut für interdisziplinäre dermatologische Prävention und Rehabilitation an der Universität Osnabrück (iDerm)

OCCUDERM ist das erste Projekt des neugegründeten Niedersächsischen Instituts für Berufsdermatologie (NIB). OCCUDERM greift den aktuellen Forschungsbedarf im Bereich der Berufsdermatologie und Prävention auf: von grundlegenden Fragen pathologischer Immunreaktionen, Hautbarrierestörungen, individuellen Prädispositionen, der aktuellen Epidemiologie von Kontaktallergien bis hin zu modulierenden Einflüssen auf unsere Arbeitswelt durch Gesundheitserziehung.
Im Zentrum des Vorhabens steht eine prospektive Kohortenstudie bei Auszubildenden in Metallberufen, die parallel in Göttingen und Osnabrück multidisziplinär durchgeführt und ausgewertet wird. Die Ergebnisse werden zum einen experimentell zum anderen anhand großer klinischer Kollektive korreliert und validiert. Auch die Effekte gesundheitspädagogischer Interventionen werden in mehreren Kollektiven analysiert, speziell unter der Fragestellung, ob und in welchem Ausmaß individuelle Erkrankungsrisiken durch spezifische Gesundheitsförderung mit dem Ziel eines optimierten Haut- und Arbeitsschutzes im Sinne selbstbestimmten Verhaltens überwindbar sind.

 

 

Projekt zur Steigerung der Polyvalenz der Bachelorstudiengänge ´Berufliche Bildung` an der Universität Osnabrück

Leitung: Dr. rer. nat. Anneke Rübel, Anna Scherer
Beteiligte: Prof. Dr. Claus Kerkhoff, Dr. rer. medic. Gabriele Baron-Ruppert, Dr. rer. nat. Willi Hoppe, apl. Prof. Dr. med. Swen Malte John, Dr. rer. nat. Meike Strunk
Laufzeit: 01.08.2013 - 31.01.2014
Förderung: Studienbeiträge der Lehreinheit Gesundheitswissenschaften der Universität Osnabrück

Entwicklung und Implementierung eines nachhaltigen Kompetenznetzwerkes für die Studierenden der Lehreinheit Gesundheitswissenschaften an der Universität Osnabrück.

Ziel des Projektes ist es:

  • Schaffung einer Kooperationsbasis zwischen der Universität Osnabrück und unterschiedlichen potenziellen Praktikums- und Arbeitsplatzgebern aus Industrie, Forschung und Sozialversicherungsträgern.
  • Erschließung außerschulischer Beschäftigungsmöglichkeiten neben dem Berufsschullehramt.
  • Entwicklung eines Anforderungskataloges für die Konzeption eines zusätzlichen Studienangebotes berufsqualifizierender Bachelorabschlüsse in allen drei Fachrichtungen.
  • Generierung von Praktikumsplätzen bei Kooperationspartnern.
  • Entwicklung und Ausrichtung von Informationsveranstaltungen mit Referenten aus den verschiedenen außerschulischen Berufsfeldern.

Durch die Einbindung potenzieller Arbeitgeber aus außerschulischen Berufsfeldern soll das Angebot der laut Allgemeiner Prüfungsordnung polyvalent angelegten Bachelorstudiengänge für die Studierenden der Lehreinheit Gesundheitswissenschaften erweiterte werden. Auf diese Weise sollen für die Studierenden Möglichkeiten geschaffen werden, künftig ein größeres Spektrum berufsspezifischer und –qualifizierender Kompetenzen für außerschulische Beschäftigungsmöglichkeiten erwerben zu können.

 

 

 

Support to the Commission's assessment of the European sectoral social partners' framework agreement on the protection of occupational health and safety in the hairdressing sector

Leitung: Tina Weber (und Mitarbeiter_innen), apl. Prof. Dr. med. Swen Malte John, apl. Prof. Dr. rer. nat. Britta Wulfhorst
Beteiligte: Dr. rer. nat. Flora Sonsmann, Dr. rer. nat. Anneke Rübel, Annika Wilke, apl. Prof. Dr. med. Henning Allmers
Laufzeit: 01.12.2012 – 01.07.2013
Förderung: European Commission, Employment, Social Affairs and Inclusion

Das Projekt zielte grob auf zwei Forschungsgegenstände: Zum einen sollten Informationen gesammelt und ein Überblick über die Friseurbranche in Europa geschaffen werden (z. B. hinsichtlich Strukturen, Beschäftigungsverhältnisse, Arbeitsschutzvorgaben; federführende Projektpartner: Tina Weber und Mitarbeiterinnen).
Zum anderen galt der Projektfokus der Recherche und Auswertung wissenschaftlicher Studien zur Prävalenz, Inzidenz und zu Risikofaktoren gesundheitlicher Probleme und Arbeitsunfälle im Friseurbereich sowie zu Ergebnissen entsprechender präventiver Interventionsstrategien und Kosten-Nutzen-Abwägungen (federführende Projektpartner: apl. Prof. Dr. med. Swen Malte John, apl. Prof. Dr. rer. nat. Britta Wulfhorst und Mitarbeiterinnen).

 

ProTection – Überprüfung der Anwenderakzeptanz und Wirksamkeit von semipermeablen Handschuhen

Leitung: apl. Prof. Dr. med. Swen Malte John
Beteiligte: Julia Maurer, Dr. rer. nat. Meike Strunk, Dr. rer. nat. Flora Sonsmann, Kathrin Gediga
Laufzeit: 01.10.2012 – 31.12.2013
Förderung: BGW Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtpflege, Sympatex Technologies GmbH, D-85774 Unterföhring

Ziel der Studie ist es, zu eruieren, in wie weit sich der SympaTex®-Handschuh (semipermeable Polyethylenglycol-Membran), in Form eines Unterziehhandschuhs, eignet, die Prävention und Kuration von beruflich bedingten Hauterkrankungen der Hände zu unterstützen. Die Studie gliedert sich in drei Teilstudien:

  • Teilstudie 1: Die Anwenderakzeptanz von SympaTex®-Unterziehhandschuhen im Berufsalltag verschiedener hautbelastender Berufe soll eruiert und mit den am Arbeitsplatz verwendeten Schutzhandschuhen verglichen werden. Darüber hinaus soll die Anwenderakzeptanz des semipermeablen Unterziehhandschuhs zwischen Arbeitnehmern mit und ohne berufsdermatologische Vorerkrankung verglichen werden.
  • Teilstudie 2: Der Effekt einer Langzeitabdeckung (über Nacht über einen Zeitraum von 20 Tagen) mit der SympaTex®-Membran auf die Abheilung von Handekzemen bei Patienten des modifizierten stationären Heilverfahrens (Tertiäre Individualprävention, TIP), im iDerm Osnabrück und Hamburg soll untersucht werden.
  • Teilstudie 3: Die Effekte verschiedener Handschuhmaterialien (SympaTex® vs. impermeable Polyvinylchloridmembran, Vinyl, vs. Kombination aus SympaTex®-Membran und Vinyl teilokklusiv sowie okklusiv) auf die Barriereregeneration nach experimentell induzierter Irritation am volaren Unterarm soll erhoben werden.

 

 

 

Gesund im Beruf (GiB) – Prävention und Versorgung berufsbedingter Erkrankungen für KMU

Leitung: apl. Prof. Dr. med. Swen Malte John, Prof. Dr. Björn Maier, HonProf Dr. Stephan Brandenburg, Prof. Dr. Matthias Augustin, Prof. Dr. Dr. Nils Ole Oermann
Beteiligte: Weinert, iDerm
Laufzeit: 01.10.2011 – 30.09.2014
Förderung: EFRE (Europäischer Fonds für regionale Entwicklung)

Entwicklung von präventivmedizinischen Maßnahmen für KMU mit Schwerpunkt Haut und MSE.

Viele Kleinbetriebe werden trotz vorhandener gesetzlicher Regelungen noch ungenügend oder nicht arbeitsmedizinisch betreut bzw. vorhandene Präventionsangebote werden nicht ausreichend genutzt. Das an der Leuphana Universität Lüneburg angesiedelte EU Projekt, da im September 2014 endet, hat es sich zur Aufgabe gemacht, konkrete präventivmedizinische Maßnahmen mit innovativen anwendungsorientierten Angeboten für KMU zu entwickeln. Der Schwerpunkt liegt dabei auf Hauterkrankungen und Muskel-Skelett-Erkrankungen (MSE), da diese in Deutschland mit die häufigste Gefährdung der Gesundheit am Arbeitsplatz ausmachen. Begleitend hierzu werden eine gesundheitsökonomische Erhebung bei 100 Unternehmen aus vier verschiedenen Branchen sowie knapp 90 qualitative Interviews mit Arbeitgebern, Arbeitnehmern und wichtigen Stakeholdern wie Sozialversicherungsträger, Arbeitsmediziner, Handwerkskammer und Innungen, durchgeführt. Die Zahlungsbereitschaft von KMU für Präventionsmaßnahmen wird anhand einer Conjoint Analyse eruiert. Die gewonnen Daten geben bereits jetzt ein besseres systematisches Verständnis über Optimierungspotentiale des Präventionsangebotes und der integrierten Versorgung für KMU.

 

Entwicklung einer gemeinsamen Gesundheits- und Arbeitsschutzempfehlung für den Friseurberuf in Europa (SafeHair)

Leitung: apl. Prof. Dr. S. M. John, apl. Prof. Dr. B. Wulfhorst, Universität Osnabrück
Laufzeit: 01.12.2009-30.11.2010
Förderung: Europäische Union (EU)
Beteiligte: Dr. A. Braumann (Universität Osnabrück), F. Sonsmann (geb. Terhaer) (Universität Osnabrück), P. Monggaard (Dansk Frisør & Kosmetiker Forbund, Kopenhagen, Dänemark und UNI Europa Hair and Beauty), E. Lacroix Jaeggy (Fédération Nationale de la Coiffure, Paris, Frankreich), I. Roy (Fédération Nationale de la Coiffure, Paris, Frankreich), F. Laurent (CSC Energie Chimie, Brüssel, Belgien), R. Röhr (Zentralverband des deutschen Friseurhandwerks, Köln, Deutschland), P. Geis (Zentralverband des deutschen Friseurhandwerks, Köln, Deutschland), H. Kühnast (Zentralverband des deutschen Friseurhandwerks, Köln), Chris Boerland (Coiffure EU)

Ziel des Projektes war es, einen einheitlichen europäischen Standards zum Arbeits- und Gesundheitsschutz am Beispiel des Friseurhandwerks unter besonderer Berücksichtigung der Aus-, Fort- und Weiterbildung unter Partizipation der Parteien des sektoralen sozialen Dialogs (Arbeitgeber- und Arbeitnehmerorganisationen) zu entwickeln. Im Einzelnen bedeutete dies: • Entwicklung und Verabschiedung einer europaweit konsentierten, wissenschaftlich begründeten Absichterklärung zum Hautschutz für das Friseurhandwerk in Europa („Deklaration von Dresden“). • Entwicklung eines konsentierten Erhebungsinstruments (Survey, „EvaHair“) als Mittel zur Erhebung vergleichbarer Daten zur Umsetzung von Hautschutzmaßnahmen im Friseurhandwerk in den beteiligten EU-Mitglieds- und Beitrittsanwärterländern. Folgende Projektschritte wurden durchgeführt:

  • 1. Phase: Rekrutierung von Repräsentanten aus den verschiedenen Ländern der EU, wissenschaftliche Recherche zu nationalen Rechten, Verordnungen, Sozialversicherungssystemen, Ausbildungsmodalitäten, epidemiologischer Fakten und etablierter Präventionsmaßnahmen, Durchführung des 1. internationalen Workshops in Osnabrück (23.02.-24.02.2010)
  • 2. Phase: Erarbeitung und Pretest des Erhebungsinstruments in ausgewählten europäischen Ländern, Durchführung des 2. internationaler Workshop in Kopenhagen (17.06.-18.06.2010)
  • 3. Phase: Entwicklung und konsentierte Verabschiedung der Absichtserklärung (Deklaration von Dresden) als Mindeststandard zum Arbeits- und Gesundheitsschutz in der Friseurbranche in Europa; Durchführung des 3. internationalen Workshops in Dresden (27.09.-28.09.2010)

 

Evaluation der Effekte verschiedener Handschuhmaterialien auf den Hautzustand von Personen mit einer anlagebedingten erhöhten Hautempfindlichkeit (Atopie)

Leitung: apl. Prof. Dr. S. M. John, apl. Prof. Dr. C. Skudlik, Dr. M. Bock, Universität Osnabrück.
Laufzeit: 01.10.2009-01.06.2010
Förderung: Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege (BGW)
Beteiligte: F. Sonsmann (geb. Terhaer), Universität Osnabrück

Ziel der Studie war es, die Eignung semipermeabler Materialien für die Anwendung von Personen mit einer anlagebedingten erhöhten Hautempfindlichkeit (Atopie) zu eruieren. Folgende Projektschritte wurden durchgeführt:

  • Vergleich von okklusiven und semipermeablen Hautabdeckungen auf den Hautzustand der symptomfreien Haut von Personen mit atopischer Disposition
  • Vergleich von okklusiven und semipermeablen Hautabdeckungen auf den Regenerationsverlauf der Haut von Personen mit atopischer Disposition nach standardisiert-induzierter NLS-Irritation
  • Vergleich von Baumwollunterziehhandschuhen und semipermeablen Handschuhen auf den Regenerationsverlauf eines beruflich bedingten Handekzems von Personen mit atopischer Disposition
  • Semipermeable Handschuhe zur Unterstützung des Regenerationsverlaufs eines beruflich bedingten Handekzems von Personen mit atopischer Disposition während der Nachtruhe

 

Evaluation und Einsetzbarkeit semipermeabler Handschuhe als baumwoll-alternative Unterziehhandschuhe im OP Bereich - anwendungsorientierte hautphysiologische Studie

Leitung: apl. Prof. Dr. S. M. John, Dr. M. Bock, Universität Osnabrück
Laufzeit: 15.06.2009-31.07.2010
Förderung: Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege (BGW)
Beteiligte: F. Sonsmann (geb. Terhaer), Universität Osnabrück

Ziel der Studie war es, die Eignung von Unterziehhandschuhen aus semipermeablen Materialien für die Anwendung im OP-Bereich zu eruieren. Dabei ging vor allem um die Frage, inwieweit bei der Tragekombination `Semipermeabler Handschuh´ unter eng anliegendem ` OP-Handschuh´ die Atmungsaktivität des semipermeablen Materials nutzbar bleibt. Folgende Projektschritte wurden durchgeführt:

  • Eruierung der Atmungsaktivität und der längstmöglichen Aufrechterhaltung der Atmungsaktivität des semipermeablen Materials unter zwei Paar OP-Handschuhen; Ermittlung der ‚optimalen’ Tragezeit
  • Vergleich des semipermeablen Unterziehhandschuhs im Vergleich zum gebräuchlichen Baumwollunterziehhandschuh im Hinblick auf die Entwicklung negativer Okklusionseffekte und Tragekomfort

 

 

 

e-learning: Berufsdermatologie für Arbeitsmediziner

Leitung: apl. Prof. Dr. B. Wulfhorst, apl. Prof. C. Skudlik, apl. Prof. Dr. S. M. John
Laufzeit: 01.08.2008 – 30.06.2010
Förderung: Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege, Hamburg
Beteiligte: A. Wilke (Fachgebiet Dermatologie), Jan Joachimsen, Dr. A. Knaden Zentrum für Informationsmanagement und virtuelle Lehre der Universität Osnabrück (virtUOS)

Zur anwendungsnahen Qualifizierung von Betriebsärzten (speziell im Zuständigkeitsbereich versicherter Betriebe der BGW) soll ein Berufsdermatologie-Modul im Sinne des e-Learning als Lehr-/Lernkonzept, das virtuelles Lernen auf der Basis neuer Informations- und Kommunikationsmedien vorsieht, konzipiert, entwickelt und für die praktische Umsetzung zum flächendeckenden Einsatz vorbereitet werden. Ziel des Projektes ist ein Wissenstransfer bezüglich der aktuellen Kenntnisse im Hinblick auf berufsdermatologische Fragestellungen, insbesondere bezüglich diagnostischer Kriterien und präventiver Strategien unter besonderer Berücksichtigung gesundheitspädagogischer Aspekte. Des Weiteren verfolgt das Projekt das Ziel, hierüber auch die Gruppe der Betriebsärzte in die seit kurzem grundlegend umstrukturierten und optimierten Präventionsstrategien in der Berufsdermatologie (z. B. optimiertes Hautarztverfahren, flächendeckende Umsetzung ambulanter gesundheitspädagogischer Schulungsseminare -GPS-) im Sinne einer interdisziplinären Versorgung zu integrieren. Das Lehr-/Lernkonzept soll darüber hinaus geeignet sein, auch eine entsprechende Schulung und Qualifikation bei Hausärzten (als zweite erfolgskritische Gruppe zu Beginn des Hautarztverfahrens) mit einzubeziehen. Durch diese sich hieraus ergebenden Möglichkeiten einer verbesserten Kooperation von verschiedenen Akteuren im Rahmen der Prävention von Berufsdermatosen soll mittelfristig das Management berufsbedingter Hauterkrankungen weiter optimiert werden. Speziell den Betriebsärzten und den in der hausärztlichen Versorgung der Allgemeinbevölkerung tätigen Ärzten kommt hier eine besondere Rolle im Hinblick auf Früherfassung, aber auch arbeitsorganisatorische und arbeitsplatzbezogene Maßnahmen im Rahmen der primären und sekundären Prävention zu. Schließlich ist es ein weiteres Ziel dieser Studie, die Voraussetzungen zu schaffen, dass möglichst alle Betriebsärzte (in speziellen Betrieben der BGW) über eine ausreichende Basiskompetenz bezüglich berufsdermatologischer Fragestellungen verfügen.

 

 

Allergologische Beständigkeit von Schutzhandschuhen (ASH)

Leitung: apl. Prof. C. Skudlik, E. Meyer, apl. Prof. Dr. S. M. John
Laufzeit: 01.09.2008 – 31.03.2009
Förderung: Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege

Im Rahmen eines Dissertationsprojekts soll die Beständigkeit der von der Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege empfohlenen Schutzhandschuhe gegenüber typischen Friseurallergenen anhand eines In-vivo-Models überprüft werden. Zur Überprüfung dient hierbei das von Andersson und Bruze beschriebene In-vivo-Model, welches bereits zur Prüfung der Wirksamkeit verschiedener Schutzhandschuhe gegenüber Acrylaten eingesetzt wurde (Andersson et al. 1999, Contact Dermatitis, 41(5): 260-3).

 

 

Hautpflege für Hochbetagte

Leitung: apl. Prof. Dr. N. Schürer, apl. Prof. Dr. S. M. John, hon. Prof. Dr. D. Lüttje
Laufzeit: 01.11.2008 - 31.10.2010
Förderung: Kneipp Werke

Auf der Grundlage von hautphysiologischen, mikrobiologischen und klinisch dermatologischen Untersuchungen soll aufgezeigt werden, ob unter Anwendung eines Hautpflege- und Hautschutzproduktes für Hochbetagte 1. die altersbedingte Hauttrockenheit, 2. der damit häufig assoziierte Juckreiz, 3. die epidermale Barrierefunktion, 4. die Keimbesiedlung der Haut und 5. die Decubitusprophylaxe beeinflussbar sind.

 

 

Entwicklung von Instrumenten zur Abschätzung der Interventionswirkung des Moduls Haut (BKK-Gesundheitskoffer)

Leitung: apl. Prof. Dr. B. Wulfhorst
Laufzeit: 1.1.2008 - 30.3.2009
Förderung: Bundesverband der Betriebskrankenkassen, Essen
Beteiligte: Dr. A. Braumann

Der Bundesverband der Betriebskrankenkassen stellt mit dem BKK Gesundheitskoffer Kita- ErzieherInnen umfangreiche Materialien zu Themen der Gesundheitsförderung zur Verfügung. Ein Bestandteil des Koffers ist das Modul Hautgesundheit. Die Evaluation des Gesundheitsbausteins Haut erfolgt unter Berücksichtigung der seitens des Bundesverbandes der gesetzlichen Krankenkassen zugrunde gelegten Qualitätskriterien. Auf der Ebene der Strukturqualität ist zunächst das Material hinsichtlich Zielsetzung, Methoden und konzeptioneller Grundlagen analysiert worden. Davon abzuleiten war dann die Entwicklung von Evaluationsinstrumenten auf den Ebenen der Prozess- und Ergebnisqualität. Prozessqualität: Kita-ErzieherInnen, leitfadengestützte Interviews zu Zielen, Handhabbarkeit der Materialien, Relevanz der Inhalte, Umsetzung, Kritik, Verbesserungsvorschlägen; Ergebnisqualität: 1. Kinder (Verhaltenstest/Spiel, teilnehmende Beobachtung, Videointerviews), 2. Befragung der Eltern per Fragebogen.

 

Qualitätssicherung und Evaluation des optimierten Hautarztverfahrens und des „Stufenverfahrens Haut“ (EVA_Haut)

Leitung: apl. Prof. Dr. S. M. John, apl. Prof. C. Skudlik
Laufzeit: 01.09.2007 - 28.02.2010
Förderung: Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung (DGUV)
Beteilgte: Dr. H. Voß, F. Mentzel, A. Wilke

In der von der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV) geförderten Studie („EVA_Haut“) werden mittels randomisierter Quotenstichprobe anteilig bezogen auf alle UV-Träger bundesweit erstmals ca. 10% der jährlichen Verdachtsmeldungen (N=1600) bzgl. berufsbedingter Hauterkrankungen berufsdermatologisch und verwaltungsseitig aufgearbeitet. Wesentliche Beurteilungskriterien sind u.a. Berufsverbleib, Verlauf der Hauterkrankung sowie Kosten des Verfahrens. Hierdurch wird erstmals ein Konzept einer externen wissenschaftlich begründeten Qualitätssicherung von innovativen, präventiv ausgerichteten Verfahrensarten vorgelegt. Es bietet sich die erstmalige Chance, Verwaltungshandeln und dermatologisches Berichtswesen als Eckpfeiler der dermatologischen Frühprävention incl. Interaktionen zu analysieren und Optimierungsmöglichkeiten im Interesse von hauterkrankten Versicherten wissenschaftlich begründet zu entwickeln.

 

 

Handschuh-Positivliste Hautrisikoberufe im Gesundheitswesen

Leitung: apl. Prof. Dr. B. Wulfhorst, apl. Prof. Dr. S. M. John
Laufzeit: 1.6.2007 – 30.03.2009
Förderung: Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege, Hamburg
Beteiligte: U. Wehler (geb. Wetzky)

Ziel ist es, eine Handschuh-Positivliste für das Friseurgewerbe zu erstellen. Die wissenschaftlich gesicherten Ergebnisse sollen in der Praxis als Auswahlhilfen und Empfehlungen dienen. Als Kriterien werden ´Eignung´, ´Hautverträglichkeit´ sowie ´Anwenderakzeptanz´ herangezogen. Zum Kriterium ´Hautverträglichkeit´ sind hautphysiologische Studien durchgeführt worden, durch die der Kurzzeit-Effekt direkt nach Anwendung der Handschuhmaterialien (z.B. Okklusionseffekt) sowie der Langzeit-Effekt nach repetitiven Anwendungen (ggf. Austrocknungseffekt) erhoben wurde. Die Auswahl der Handschuhe erfolgte anhand ihrer Eignung zum einen für den Umgang mit Reinigungsmitteln (z.B. Haarwaschmitteln) und zum anderen für den Umgang mit Chemikalien (z.B. Colorationen). In einer weiteren Teilstudie wird die Anwenderakzeptanz der hautphysiologisch als geeignet eingestuften Handschuhe ermittelt und ein Ranking erstellt.

 

 

In-vivo-Evaluationsmodelle zur Überprüfung der Wirkung von Hautexterna: Bestimmung der schützenden Wirkung und deren Vergleichbarkeit

Leitung: Prof. Dr. P. Elsner (Universitätsklinikum Jena), apl. Prof. Dr. S. M. John (Universität Osnabrück), Prof. Dr. T. Diepgen (Universitätsklinikum Heidelberg), Prof. Dr. Drexler (Universitätsklinikum Erlangen)
Laufzeit: 01.08.2007 – 30.06.2011
Förderung: Dachverband der gesetzlichen Unfallversicherungen (DGUV)
Beteiligte: Dr. S. Schliemann (Universitätsklinikum Jena), Dr. F. Seyfarth (Universitätsklinikum Jena), Dr. M. Bock (Universität Osnabrück), F. Sonsmann (geb. Terhaer) (Universität Osnabrück), K. Gediga (Universität Osnabrück), PD Dr. Th. Göen (Universitätsklinikum Erlangen)

In einem auf ursprünglich 2,5 Jahre angesetzten Verbundprojekt berufsdermatologischer und arbeitsmedizinischer Zentren in Deutschland (Jena, Osnabrück, Heidelberg, Erlangen) werden in-vivo Testmodelle zur Wirksamkeitsprüfung von Hautschutzmitteln für verschiedene beruflich relevante Irritantienkategorien unter Festlegung geeigneter Modellirritantien und Referenzstandards für Schutzprodukte entwickelt und validiert. Hierdurch soll eine Bewertung der Schutzwirkung von Hautschutzprodukten im Vergleich zu Standards ermöglicht werden. Folgende Projektschritte sind dabei vorgesehen:

  • Kategorisierung und Auswahl von Leitirritantien sowie deren toxikologische Prüfung

  • Anschließend Verwendung der Leitirritantien in in-vivo Irritationsmodellen zur Prüfung des Irritationspotenzials

  • Quantifizierung und Standardisierung der Irritationswirkung durch klinische Parameter und nicht-invasive hautphysiologische Messmethoden

  • Definition geeigneter Zielparameter

  • Entwicklung eines Prüfverfahrens für Hautschutzprodukte unter Verwendung kommerzieller Hautschutzprodukte

  • Prüfung der Transferfähigkeit und Validierung durch eine anschließende multizentrische Studie.

     

 

In-vivo Evaluierung von Hautreinigungsprodukten

Leitung: apl. Prof. Dr. S. M. John (Universität Osnabrück), Prof. Dr. P. Elsner (Universitätsklinikum Jena), Prof. Dr. T. Diepgen (Universitätsklinikum Heidelberg)
Laufzeit: 01.06.2007 – 30.06. 2011
Förderung: Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung (DGUV)
Beteiligte: Dr. S. Schliemann (Universitätsklinikum Jena), Dr. F. Seyfarth (Universitätsklinikum Jena), Dr. M. Bock (Universität Osnabrück), Dr. L. Landeck (Universität Osnabrück), F. Sonsmann (geb. Terhaer) (Universität Osnabrück), K. Gediga (Universität Osnabrück)

In einem auf ursprünglich 2,5 Jahre angesetzten Verbundprojekt berufsdermatologischer und arbeitsmedizinischer Zentren in Deutschland (Jena, Osnabrück, Heidelberg, Erlangen) werden in-vivo Testmodelle zur Wirksamkeitsprüfung von Hautreinigungsprodukten in Korrelation zur Hautverträglichkeit entwickelt und validiert. Folgende Projektsschritte sind dabei vorgesehen:

  • Erstellung einer Marktübersicht: Hierbei sollen die Aspekte `empfohlener Anwendungsbereich´, `Auslobung´, `Zusammensetzung´ besondere Berücksichtigung finden. Ziel ist hier die Festlegung von repräsentativen Kategorien kommerziell erhältlicher Hautreinigungsmittel.

  • Entwicklung modellhafter Expositionsszenarien für repräsentative Arbeitsplätze, die neben Grad und Art der Verschmutzung auch das berufsspezifisch verlangte praxisrelevante Reinigungsvermögen berücksichtigen. Solche modellhaften Expositionsszenarien können Grundlage für nachfolgende Studien zur Produktwirksamkeit sein, da sie dem Anspruch möglichst anwendungsnaher Testungen bei höchstmöglicher Standardisierung gerecht werden.

  • Entwicklung eines in-vivo Studiendesigns zur Beurteilung der irritativen Potenz innerhalb der jeweiligen Reinigungsmittelkategorie. Ein solches in-vivo-Studiendesign erlaubt standardisierte Testungen von Produktneuheiten gegenüber Standardreinigungsmitteln und einer Positivkontrolle. Eine ebenso denkbare vergleichende Beurteilung von bereits kommerziell erhältlichen Produkten innerhalb einer Reinigungsmittelkategorie kann Grundlage für die Erstellung einer Positivliste sein. Dabei ist die Definition eines Reinigungsindex (RIX) jeweils für die Reinigungsklassen Tenside, Reibekörper und Lösungsmittel in Anlehnung an den Therapeutischen Index (TIX) von Glukokortikosteroiden vorgesehen.

     

 

Genetic susceptibility to chronic irritant contact dermatitis

Leitung: apl. Prof. Dr. S. M. John, Dr. S. Kezic, Coronel Institute of Occupational Health, Academic Medical Centre, University of Amsterdam, Prof. T. Rustemeyer, Dermato-Allergologie en Arbeidsdermatologie, Vrije Universiteit medisch centrum Amsterdam
Laufzeit: 2006- 2010
Förderung: follow-up project from KPB V
Beteiligte: Dr. L. Landeck, Dr. H. Voss, Dr. C. DeJongh

Irritant contact dermatitis (CICD) is an inflammatory skin disorder that affects approximately 2% of the population of the European Union, and in some risk occupations such as nurses, hairdressers and metal workers affects up to 20% of workers. Despite high prevalence of CICD and its poor prognosis, little is known about its pathogenesis and molecular mechanism underlying individual susceptibility. CICD belongs to the group of multifactorial diseases believed to arise from a complex interaction of multiple genes and environmental factors. There is increasing evidence that genes expressed locally in the skin, e.g. genes encoding proteins responsible for the maintenance of the stratum corneum barrier and local defence mechanisms, might be crucial for CICD development. While several genes that play a role in susceptibility for skin inflammation and defective skin barrier have been identified, the association between polymorphisms of these genes and risk for CICD has not been investigated yet. One of the main goals of this project is therefore to identify genetic factors that might contribute to the risk for CICD. The project focuses on the biological mechanisms underlying inflammation in CICD along with genetic risk factors potentially involved in individual susceptibility. The methods utilized include a genetic association study involving patients with clinically well-characterized CICD (n=400), recruited from the Department of Dermatology, University of Osnabrueck. The controls (n=400), will be matched for gender, (risk-) profession and ethnicity. Genes were selected as candidates that may relate to the inflammation processes in the skin and those involved in the maintenance of the skin barrier. Twenty genes encoding for pro- and anti-inflammatory cytokines such as IL-1α, IL-1β, IL-1RA, IL-6, IL-10, IL-8, IL-13 and TNF-α will be genotyped. Furthermore, loss-of-function mutations in the gene coding filaggrin, a protein of the stratum corneum which recently has been shown to lead to defective skin barrier will be included. During the study, the skin irritation and skin barrier function are monitored by using bioengineering techniques such as transepidermal water loss, skin hydration, and erythema enabling identification of early indicators of disease. At the same time, by comparing the cytokine profiles in subjects who developed ICD with those who do not, we aim at identifying biomarkers of individual susceptibility. The knowledge about genetic variation influencing the development of CICD allows to identify at-risk individuals at an early age and to apply preventive measures (e.g. pre-employment counselling). Secondly, a better understanding of the complex genetic and molecular background of CICD will advance diagnosis, therapies and disease management.

 

 

Medizinisch-berufliches Rehabilitationsverfahren Haut – Optimierung und Qualitätssicherung des Heilverfahrens (ROQ 1 und ROQ2)

Leitung: apl. Prof. Dr. S. M. John, Prof. Dr. T. Diepgen
Laufzeit: 01.12.2005 – 31.03.2013
Förderung: DGUV, BLB
Beteiligte Zentren: Universität Heidelberg, Universität Osnabrück, Friedrich-Schiller-Universität Jena, Klinik für Berufskrankheiten Bad Reichenhall
Beteiligte: apl. Prof. Dr. B. Wulfhorst, apl. Prof. Dr. C. Skudlik

Die qualitätsgesicherte Weiterentwicklung von Tertiärer Individual-Prävention (TIP) nach dem „Osnabrücker Modell“ erscheint als eine wichtige Zukunftsaufgabe. Die Betonung liegt dabei auf dem integrativen Charakter entsprechender Präventionskonzepte, die interdisziplinäre Maßnahmen bündelen und eine enge Verzahnung von ambulantem und stationärem Heilverfahren im Sinne einer nahtlosen Betreuung und Beratung der Patienten sicherstellen. Hierdurch unterscheidet sich TIP von den bisherigen „klassischen“ stationären Rehabilitationsmaßnahmen bei Berufsdermatosen, die bislang überwiegend monodisziplinär und ohne ausreichende Verknüpfung mit erforderlichen nachstationären therapeutischen und arbeitsplatzbezogenen Maßnahmen durchgeführt wurden. Analog existierten bislang keine überprüfbaren, verbindlichen Qualitäts-Standards in der stationären Rehabilitation von Berufsdermatosen. Bei der Tertiären Individual-Prävention von Berufsdermatosen sind vernetzte Modelle, wie sie im Bereich der gesetzlichen Krankenkassen vorgeschlagen wurden („Integrierte Versorgung“; §§ 140 ff. SGB V) umsetzbar. Die im Konzept der Integrierten Versorgung vorgesehene zentrale Koordinationsaufgabe des „Gate-Keepers“ kommt dem BK-Sachbearbeiter zu, der das BK-Verfahren steuert. Er sollte sich dabei durch den Dermatologen und ggf. den Betriebsarzt beraten lassen. Als universelle wechselseitige Informationsplattform ist das optimierte Hautarztverfahren geschaffen worden. Entsprechend wird derzeit ein bundesweites Multicenter-Forschungsprojekt der Spitzenverbände der gesetzlichen Unfallversicherung zur Weiterentwicklung des interdisziplinären, stationär-ambulant vernetzten berufsgenossenschaftlichen Heilverfahrens durchgeführt („Medizinisch-berufliches Rehabilitationsverfahren Haut – Optimierung und Qualitätssicherung des Heilverfahrens“; ROQ). Die zuständigen BG-Mitarbeiter sind über die Ziele der Studie umfassend informiert, wozu bundesweite kick-off-Veranstaltungen entscheidend beigetragen haben. Die Rekrutierung erfolgt seit November 2005. Die Forschungsleitung liegt bei der Universitäten Osnabrück und Heidelberg (Prof. Dr. T. L. Diepgen), weitere beteiligte Studienzentren sind die berufsgenossenschaftlichen Kliniken Bad Reichenhall und Falkenstein; letztere in Kooperation mit der Universitätshautklinik Jena (Prof. Dr. P. Elsner). Die Studie wird als kontrollierte prospektive Kohortenstudie mit angestrebten 1000 Patienten mit schweren Berufsdermatosen durchgeführt; von Bedeutung ist neben der weiteren Qualitätssicherung die Prüfung der Übertragbarkeit auf andere Zentren und der Nachhaltigkeit der Intervention. Die Studienpatienten werden über 5 Jahre regelmäßig dermatologisch nachuntersucht. Dabei werden neben dem Erkrankungsverlauf insbesondere der Arbeitsplatzerhalt, die Arbeitsunfähigkeitszeiten und die Lebensqualität erfasst. Ein dezidiertes Operation-Manual und regelmäßige Schulungen („train the trainer“) aller „care-taker“ in den Zentren sichert ein einheitliches interdisziplinäres Vorgehen in den beteiligten Kliniken auf dem gegenwärtigen Stand der Erkenntnisse. Mit dem Tag der Entlassung erhält der weiterbehandelnde Hautarzt (und der Unfallversicherungsträger) umfangreiche Angaben zum erarbeiteten Präventionskonzept. Darüber hinaus wurde eine standardisierte Vorgehensweise bei der Entlassung aus der stationären Behandlung vereinbart; die Patienten erhalten ein sog. „Starterset“ mit den berufsspezifisch im Einzelfall erforderlichen Hautschutzmitteln zu Lasten des Unfallversicherungsträgers, um von Anfang an die Durchführung von optimiertem Hautschutz zu gewährleisten. Die Zwischenergebnisse zeigen, dass es gelingt die Häufigkeit von Arbeitsunfähigkeit um über 60% zu senken (1 Jahresnachverfolgung von bereits N=989 Personen).

 

 

Einfluss von genetischen Faktoren auf die Entwicklung und den Verlauf des chronisch irritativen Kontaktekzems

Leitung: apl. Prof. Dr. S. M. John (Universität Osnabrück), Dr. Sanja Kezic (Amsterdam)
Beteiligte: Dr. Lilla Landeck (Universität Osnabrück)
Ansprechpartner: Dr. med. Lilla Landeck

Es geht um die Frage nach Filaggrin Mutationen bei Patienten mit chronisch irritativen Handekzem. Filaggrine sind strukturbildende Proteine in der Epidermis und haben somit eine wichtige Rolle bei der Barrierefunktion und Homöostase der Haut. Im Rahmen der Studie wird der Frage nachgegangen, ob sich das Handekzem bei Patienten mit einer Filaggrinmutation im Vergleich zu Patienten ohne Mutationen anders verhält im Hinblick auf die klinische Schwere und den Verlauf des Handekzems.

 

Implementation und Evaluation von berufsdermatologischen Maßnahmen der Sekundären Individual-Prävention in Risikoberufen

Laufzeit: seit 01.01.2007, fortlaufend, unbefristet
Leitung: apl. Prof. Dr. C. Skudlik, apl. Prof. Dr. S. M. John
Förderung: Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege, BV Delmenhorst

Die an der Universität Osnabrück entwickelten Schulungsmaßnahmen im Rahmen der Sekundären Individua-Prävention (SIP) für Versicherte mit berufsbedingten Hauterkrankungen in Risikoberufen wurden aufgrund des belegbaren Erfolges dieser Maßnahmen (Reduzierung der Anzahl der Berufsaufgaben aufgrund berufsbedingter Hauterkrankungen, Rückgang klinisch schwerer Hauterscheinungen, Verbesserung des Hautschutzverhaltens, etc.) mittlerweile seitens der Berufsgenossenschaften für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege bzw. auch entsprechend des Stufenverfahrens-Haut in die Regelversorgung übernommen. Praktisch werden entsprechende Schulungskonzepte mittlerweile allen Versicherten der BGW regelhaft in eigens an bestimmten Bezirksverwaltungen angeschlossenen Schulungs- und Beratungszentren (schu.ber.z) angeboten. Nachdem im Rahmen modellhafter Forschungsvorhaben an der Universität Osnabrück diese SIP-Maßnahmen nunmehr in die Regelversorgung der BGW eingegangen sind, stellt sich – auch vor dem Aspekt der Versorgungsforschung – die Frage des Erfolges einschließlich der Nachhaltigkeit der SIP-Maßnahmen im realen Versorgungsalltag. Im Rahmen des Projektes erfolgen daher Untersuchungen zur Effizienz der SIP-Maßnahmen unter Alltagsbedingungen in der realen Versorgungswelt („Effectiveness“/relative Wirksamkeit im Sinne des Versorgungsforschungs-Paradigmas) mit dem Ziel, eine Ablaufs- und Qualitätsverbesserung von SIP-Maßnahmen in der Regelversorgung und außerhalb des primär universitären Settings zu erzielen.

 

 

Klassifikation und Pathogenese von Berufs- und Umweltdermatosen (prospektive Kohorten-Studie) (KPB V)

Leitung: apl. Prof. Dr. C. Skudlik, apl. Prof. Dr. S. M. John
Laufzeit: 01.07.2004 – fortlaufend
Förderung: Diverse Träger der gesetzlichen Unfallversicherung

Für Versicherte von Trägern der gesetzlichen Unfallversicherung mit fortgeschrittenen Berufsdermatosen wurde sukzessive eine interdisziplinäre, modifizierte stationäre Präventionsmaßnahme konzipiert und diese wird fortlaufend weiterentwickelt. Im Rahmen der Versorgungsforschung erfolgte hierbei eine Vernetzung mit ambulanten Versorgungsstrukturen. Diese Präventionsmaßnahme ist auf der Ebene der tertiären Prävention angesiedelt (tertiäre Individual-Prävention). Es konnte hierbei bereits gezeigt werden, dass durch derartige intensivierte stationäre Präventionsmaßnahmen mit im Anschluss eng verzahnter nachstationärer ambulanter Versorgung ein langfristiger Berufsverbleib (1 Jahr nach Teilnahme an der Maßnahme) bei rund 66% der Teilnehmer mit ursprünglich schweren Berufsdermatosen erzielt werden kann. Die tertiären Präventionsmaßnahmen erwiesen sich insbesondere für Patienten jenseits des 30. Lebensjahres als besonders wirksam. Das entwickelte, validierte und im Rahmen von Folgestudien (ROQ, s. u.) mittlerweile bundesweit auf verschiedene Zentren übertragene Konzept stellt einen wesentlichen Schritt zu einem zeitgemäßen Disease-Management in der Berufsdermatologie dar und kann paradigmatisch als Modell einer funktionierenden integrierten Versorgung im Bereich der gesetzlichen Unfallversicherungen dienen (Entsektoralisierung). Das Projekt wird mit spezialisierten Fragestellungen (z. B. Berufseingangsberatung/ Prädiktive Faktoren/Immunogenetik, s.u.) fortgesetzt.

 

 

DMB - Dermatologische Mikrobiologie

Leitung: apl. Prof. Dr. N. Schürer, apl. Prof. Dr. S. M. John
Laufzeit: unbefristet
Förderung: Klinikum Osnabrück

Die Dermatomikrobiologie ist ein Drittmittelprojekt im Fachbereich Humanwissenschaften innerhalb des Fachgebietes Dermatologie, Umweltmedizin und Gesundheitstheorie. Ziel des Projektes Dermatomikrobiologie (DMB) ist neue Erkenntnisse über die Verbreitung pathogener Keime zu gewinnen und deren Prävention zu erarbeiten. Die Erforschung der Interaktionen von Hautgesundheit und Hautdesinfektion zur Vermeidung der Keimübertragung ist ein Schwerpunkt dieses Projekts. Ein weiterer Schwerpunkt umfasst (dermato-)mikrobiologische Untersuchungen bei Hochbetagten. Besonderes Augenmerk gilt auch den Resistenzmustern einzelner Keime gegenüber etablierten als auch neuen Therapeutika. In Zusammenarbeit mit dem Klinikum Osnabrück wird darüber hinaus untersucht, welche relevanten Krankheitserreger mit pathogener Relevanz beim Menschen vorkommen. Da die Prävention von mulitresistenten Erregern zunehmend an Bedeutung gewinnt, ist hier der Bezug zur Berufsdermatologie gegeben.